ALASKA - Der Ruf der Wildnis
Ein Reisebericht von: Sabine
Der Anfang - Vancouver
Montag Mittag, Ende Juli, starten wir eine neue Reise zu zweit. Werner und ich wollen unbekanntes Terrain erkunden. Ich hasse die Sommerhitze in Deutschland, also da kommt doch eine Reise nach Alaska wie gerufen. Unter erheblichem Protest meines Mannes ... "Im August zur Hauptferienzeit fährt man nicht nach Alaska", "Schau dir mal die Wetterstatistik an", "12 Regentage" ... das waren einige seiner Worte, buchte ich meine Traumreise.
Immer, wenn du denkst du hast schon alles gesehen geschehen immer wieder kleine magische Wunder. Unfassbar, unglaublich, nach einer Woche Expedition sitze ich nun endlich hier vor unserer Panoramakabine und versuche das Erlebte in Worte zu fassen.
Wir landen nach einem heißen Flug - von den Innentemperaturen her, in der Condor, ich saß nur mit kurzer Hose im Flieger - am späten Nachmittag in Vancouver gelandet. Leichter Nieselregen, 19°. Für 50 Dollars fahren wir mit dem Taxi ins Hotel - Pinnacle Harbourfront. Wettertechnisch versäumen wir gerade nichts, und schlafen erstmal tief und fest.
Vancouver
Der nächste Morgen, in der angeblich schönsten Stadt im Westen Kanadas, zeigt sich grau in grau. Die Worte meines Mannes könnt Ihr Euch sicher vorstellen, fühlt sich in allem bestätigt. Wir chillen bis Mittag im Hotelzimmer. Dann regnet es immerhin nicht mehr.
Zu Fuß gehen wir zum Hafen. Es sind nur 600 m in der Tiefgarage des Pan Pacific Hotels ist quasi die Kofferannahmestation für Kreuzfahrtgäste. 3 Kreuzfahrtschiffe liegen heute am Dienstag im Hafen von Vancouver. Wir geben unsere Koffer ab und spazieren wenigstens einmal zu Fuß durch Gastown, und natürlich zu Gastown Steam Clock. Diese Fußgängerzone ist ganz nett, und die Uhr natürlich auch. Eine Straße weiter oben, stadteinwärts, sieht es schon krimineller aus. Durch den Bahnhof geht es zum "Vancouver" Schild aus Styropor! Ich bin entsetzt. Egal, es ist Einschiffungszeit! Zurück in die Tiefgarage am Canada Place. Der Check-in und die Einreiseprozedur gehen rucki zucki. Nach kurzer Wartezeit dürfen wir dann auf unser Zuhause für die nächsten 15 Tage: Das Expeditionsschiff Hanseatic Spirit von Hapag Lloyd.
Die Ausfahrt um 18.00 Uhr ist immer noch grau in grau. Werner fühlt sich weiterhin bestätigt, und trotzdem sitzen wir unter einer Wärmelampe bei unserem ersten Abendessen im Lido Buffetrestaurant im Freien. Wir genießen den leckeren Fisch und gehen wieder früh zu Bett.
2 Seetage
Nun sind wir also auf der berühmten Inside Passage unterwegs Richtung Alaska.
Nach 2 Seetagen ist unser 1. Stopp in Ketchikan, Alaska, geplant.
Am 1. Seetag werden wir erst einmal ausgestattet. An Deck darf jeder Gummistiefel probieren, und bekommt für die Dauer der Reise einen blauen Parka zur Verfügung gestellt.
Im sogenannten Hanseatrium wird uns dann die Crew vorgestellt, und das Expeditionsteam. Kapitän Axel Engeldrum begrüßt die Gäste, und erklärt uns die verschiedenen Regeln an Bord. Anders als in Grönland, oder in der Antarktis, ist es der Hanseatic, mit seinen nur 200 Passagieren, nicht gestattet in Alaska mit den Schlauchbooten, sogenannten Zodiacs, anzulanden. Das ist sicherlich sehr schade, aber die amerikanischen Behörden verstehen da keinen Spaß.
Ein kurzer Rückblick in die Geschichte: 1867 kauften die USA für nur läppische 7,2 Millionen Dollars den Russen Alaska ab. Der damalige US-Außenminister, William H. Seward, musste sich viel Häme anhören ... "Was wolle man mit dieser Gefriertruhe mit Eisbären?". Dann kam der Goldrausch, und es wurde sehr viel Öl gefunden. Seit 1959 ist Alaska der größte US-Bundesstaat. Die Hauptstadt ist Juneau, mit nur 30.000 Einwohnern. Juneau kann übrigens nur Per Boot oder Flugzeug erreicht werden. Nun wir lassen uns überraschen und sind gespannt.
In einem sogenannten Precap erfahren wir alles Wissenswerte zu den nächsten Zielen. Auf Expeditionsschiffen ist das üblich. Precap = Vorschau. Recap = Rückblick, hier wird das Erlebte noch einmal zusammengefasst. Die Reise klingt vielversprechend.
Nach der 1. Passage durch nebelumwobene Landschaften sieht es schon spektakulär aus vom sogenannten Spirit Walk vorne auf Deck 6. 1 m hinter der Brüstung ist auch der Fahrtwind weg. Bei Nebel ist der Kapitän verpflichtet alle 2 min das Schiffshorn zu betätigen. Aufregend! Aber entgegen aller Wetterapps und kritischen Vorhersagen klart das Wetter an unserem 2. Seetag auf. Der Himmel ist makellos blau, und die Temperaturen nähern sich den 25° in der Sonne.
Noch sind wir in Kanada und unser Kapitän verhandelt eine Zodiacfahrt. 50 min dürfen wir an der Waldgrenze am Ufer entlang cruisen. Das was von weitem wie normaler Nadelwald aussieht ist bei näherer Betrachtung schon etwas mehr Urwald. Wir können auch noch eine verlassene Fischfabrik begutachten. Bei besten Sichtverhältnissen eine spannende Geschichte!
Die Sonne geht um 21.00 Uhr unter und man hat das Gefühl der Himmel hört nicht zu leuchten auf. Man kann wunderbar beim Abendessen im Lido im Freien sitzen und die Natur genießen. Wir sehen springende Lachse, einen Fischotter und Seelöwen und Möwen begleiten unser Schiff.
Ketchikan
Bei angenehmen strahlend blauem Himmel erreichen wir Ketchikan. Hier herrscht Massentourismus, anders kann man es nicht formulieren. Bis zu 8 Schiffe können hier anlegen. Es ist Freitag! Unsere 1. Begegnung mit Alaska.
Ketchikan liegt an der Südspitze der Inside Passage. Es ist sozusagen die 1. erreichbare Stadt Richtung Norden und gilt als Shoppingparadies. Sie erstreckt sich über eine Länge von 31 Meilen und wurde 1885 als Standort einer Lachskonservenfabrik gegründet.
Sehenswert ist vor allem die historische Creek Street, eine malerische Promenade, auf Stelzen gebaut. Wir tendern nach dem Frühstück mal rüber und stürzen uns unter die zahlreichen Touristen, vor allem der Kreuzfahrtschiffe.
Spontan buchen wir eine Trolleytour mit einem alten Bus für 55 Dollars pro Person. Eine Wild Life Tour 20 Meilen aus der Stadt raus wurde uns angepriesen. 90 min mit verschiedenen Stopps. Naja Tourinepp halt. Leider können wir den Slang unserer Busfahrerin nicht verstehen. Der 1. Halt ist ein Wasserfall, den hatten wir gestern ähnlich vom Zodiac aus gesehen. Dann fährt man uns an einen Fluss und nach etwas Wartezeit taucht tatsächlich in größerer Entfernung ein Schwarzbär auf. Unsere Busfahrerin ist völlig happy damit, hält es nicht mehr für nötig an einem Platz mit Totems zu halten, und zurück sind wir.
Dann schlendern wir erst einmal die wirklich tolle Creek Street entlang. Wir sehen die ersten Lachse im Fluss und erfahren, dass die Lachse jetzt zum Laichen kommen. Am Ende der Straße ist Dolly's House, das war einmal ein Puff!
Durch die Stadt kann man kostenlos mit dem Bus fahren. Mit dem Linienbus könnte man zum "Bärensteg" fahren. Wir sehen schöne bunte Häuschen. Vor einem kleinen Tunnel steht ein großer geschnitzter Weißkopfseeadler. Links am Pier sind die Kreuzfahrtschiffe, rechterhand führen Holztreppen nach oben. Die paar Stufen nach oben lohnen sich! Man hat einen hervorragenden Blick auf den Hafen und im Hintergrund auf unsere Hanseatic.
Schöne Häuschen gibt's da auch und immer mal ein Totem, also geschnitzte Holzpfähle. Und ja, es gibt unzählige Souvenirläden. "Buy one, get one free" oder mit dem Free Coupons aus den Heftchen, die herumliegen, lässt sich Geld sparen und so manches Schnäppchen erstehen.
Zufrieden, natürlich mit einigen Souvenirs, düsen wir wieder in unsere ruhige Hanseatic Welt. Eine Abkühlung im 29° warmen Pool und ein Gang in die Sauna runden den Tag ab. Der Sonnenuntergang ist wieder genauso fantastisch wie das Essen.
Wrangell
Am nächsten Tag legen wir in Wrangell an. Das Wetter ist bombastisch, kurze Hose, T-Shirt und Flip Flops sind angesagt. Nachdem wir am Pier des 2.500 Seelendorfes festgemacht haben laufen wir zuerst gemütlich zum Petroglyph Beach State Historic Park. An einem spannenden Strand sieht man schwarze Steine mit Einritzungen drin. Bei Ebbe eine lohnenswerte Sache. Beim Spaziergang dorthin sehen wir Beeren im Wald, ähnlich unseren Himbeeren, und Stinkkohl, ein Aronstabgewächs mit sehr großen Blättern.
Werner geht zurück zum Schiff und ich besteige noch den Mount Dewey Trail, Ein Holzbohlenweg durch schönen Wald. In ca. 25 min erreicht man den Aussichtspunkt auf Wrangell. Ein paar bemalte Bären stehen noch im Ort rum. Was mir besonders gut gefallen hat ist ... von der Pier rechts rum die historische Front Street entlang zum Totem Park in der Episcopal Street. Unten steht ein Totem an der Straße und ein paar Meter weiter oben stehen unterhalb der Kirche 3 hübsche Totems. Im rechten Totem kann ich Vögel beobachten, die im geschnitzten oberen Teil ihre Nester gebaut haben. Weiter führt der Weg durchs Hafengelände zum Chief Shakes Tribal House. Das Tribal House ist leider zu, aber in einem hübschen Garten liegen 2 große Totems und man hat einen tollen Blick auf die Yachten und Fischerboote. Außerdem blühen gerade Hortensien und Margeriten. Ein paar Häuserwände in der Front Street sind toll bemalt. Ein netter Spaziergang.
In der Nacht um 00.30 Uhr geschieht dann das Unglaubliche ... unser Kapitän sagt mitten in der Nacht durch die Lautsprecher in die Kabinen durch "Es sind Nordlichter zu sehen!" Wir haben den 4. August! Eigentlich kaum zu glauben, aber wir haben ja gelernt nichts ist unmöglich.
Zuerst entdecken wir schöne am Heck des Schiffes ... Polarlichter wie ein Schleier von links nach rechts. Mit dem Handy kann man es deutlich als Polarlicht mit all seinen grünen Facetten erkennen. Magisch! Als wir uns dann nach 1 h schon zufriedengeben wollen, geht es noch einmal richtig los ... Ich sitze fassungslos vor unserer Panoramascheibe, in meine Bettdecke eingehüllt, und beobachte Nordlichter. Kneift mich! Und es gibt genug Beweisbilder. Rechts um 03.00 Uhr Morgendämmerung, links noch Polarlichter! Selbst Werner hat dem nichts mehr entgegenzusetzen.
Entgegen aller Vorhersagen erleben wir Alaska wie im Märchen. Jedes Foto kann in einen Bildband. Alle Ausflüge zu Bären und Gletschern sind herausragend und unter den Gästen herrscht beste Stimmung!
Petersburg, Sonntag, 04.08.2024
Nach wenigen Stunden Schlaf erreichen wir Petersburg.
Petersburg liegt an der Nordspitze von Mitkof Island mit knapp 3.000 Einwohnern. Im Herzen des Tongass National Forest eröffnete der Norweger Peter Buschmann hier eine Fischkonservenfabrik. Nach ihm wurde die Stadt 1910 benannt. Die Stadt kann von großen Kreuzfahrtschiffen nicht befahren werden, da die Wasserstraße, der sogenannte Wrangell Narrows, sehr kurvenreich und reizvoll ist. Für unsere kleine Hanseatic natürlich kein Problem.
Petersburg gilt als eine der schönsten Städte an den Küsten des pazifischen Ozeans. Allein die 15 min Anfahrt mit dem Tenderboot ist schon spannend. Auf einer Wegmarkierung im Meer streiten sich ein paar Robben um die kleine Liegefläche. Heute ist Sonntag, laut unserem Kapitän öffnen die Läden aber für uns um 10.00 Uhr.
Die Petersburger sind stolz auf ihre Herkunft! Gleich am Ortseingang steht die Sons of Norway Halle mit einem Wikingerschiff davor. Wir schlendern den Nordic Drive entlang Richtung Eagle's Roost Park. Hier soll garantiert ein Weißkopfseeadler sein Nest haben. Vorsichtshalber kaufe ich mir im "Book Shop" einen plüschigen Weißkopfseeadler. Entlang netter Häuschen, mit schöner Bemalung, und lustigen Kanaldeckeln erreichen wir unseren Adler der auch brav oben in seinem Baum sitzt.
Ich gehe weiter am Strand entlang und sammle wieder ein paar schöne Steine, und gehe dann durch verschiedene Häuserreihen zum Nature Boardwalk Trail. Über Holzbohlen führt der Hungry Point Trail wieder zum Meer. Es sieht aus wie bei uns das Moor in der Rhön. Tiermäßig bewegt sich nichts. Aber ich habe ja jetzt 3 fotogene Plüschis ... Teresa, Flori und den Adler. Ein Muss ist hier ist auch der Birch Street Boardwalk mit alten Pfahlhäusern. Hier ragt ein Haus mit besonders vielen Blumen heraus. Steve wohnt hier und ist sehr stolz, weil ich sein Haus als das schönste im Ort bezeichne. Er erzählt mir, wie viel Glück wir hätten, weil es heute so schön sonnig und heiß ist! Ja, es hat wieder gefühlt 28°, kurze Hosenwetter. Zum Glück habe ich ja 3 davon eingepackt. 2 Totems schaue ich mir noch an, dann geht's zurück aufs Schiff.
Der Sonnenuntergang fühlt sich wieder unendlich an. Keine Nordlichter mehr in der Nacht, aber das Wetter bleibt stabil wolkenlos und zu heiß. Alle Gäste sind gut drauf. Ab und zu gibt es natürlich auch Walsichtungen, also man ist gefühlt immer auf Achse. Ein toller Ort mit sagenhafter Aussicht ist die Sauna an Bord.
Kake
Am nächsten Morgen liegen wir von 7.00 Uhr bis 15.00 Uhr bei Kake auf der Kupreanof Insel auf Reede. Angeblich ist das erst das 2. Anlaufen eines Kreuzfahrtschiffes.
Zuerst erleben wir am Morgen eine Vorführung im Hanseatrium der Tlingit. 70 % der Einwohner des Dorfes sind Tlingit und leben noch traditionell von der Jagd, Fischfang oder Beeren sammeln. Ein 42 mhoher Totem bildet den Mittelpunkt des Dorfes und gilt als höchster der Welt.
In 2 Gruppen tendern wir an Land und laufen zunächst rechts rum zum Gunnuk Creek. Von der Silver Spike Bridge hat man einen hervorragenden Blick auf den Fluss. Die Lachse sind auch schon da! Und wo Lachse sind, sind bekanntlich Bären nicht weit ... wir können Schwarzbären beim Lachsangeln beobachten. Wahnsinn!
Erst sehen wir einen größeren Bären und dann kommt noch ein junger dazu. Sehr cool. Ansonsten ist der Ort wirklich ursprünglich. Werner wird vom Bürgermeister zum Tenderpier zurück gefahren. Ja, das sind Erlebnisse, die gibt es nur auf kleinen Expeditionsschiffen wie unserem.
Unsere Experten lassen sich immer etwas Neues einfallen. Am Abend stoßen wir beim Offiziers und mixen noch mit coolen Cocktails auf den heißen, sonnigen Tag an, und genießen wieder einmal Wale und Sonnenuntergang. Ist bei Hapag übrigens auch inklusive.
Endicott Arm
So nun gletschern wir mal los. Wir kreuzen im Endicott Arm, einem Fjord in den Boundary Ranges, ca. 80 km von Juneau.
Am Ende des etwa 45 km langen Fjordes liegt der Dawes Gletscher. Dort sind wir gegen 7.00 Uhr am Morgen. Das Wetter zeigt sich wieder von seiner allerbesten Seite! Wolkenlos, blau, eine faszinierende Einfahrt in den Fjord. Links und rechts schneebedeckte Berge, und ab und zu schwimmt bei strahlendem Sonnenschein ein Eisberg vorbei. Einfach magisch! Der Ausblick vorne vom Spirit Walk ist unglaublich. Mittags kommt uns dann die Queen Elizabeth entgegen. Da wird einem erst die Größe des Fjords bewusst. Die Queen passiert uns, und sie ist ja nun wirklich kein kleines Schiff.
Wir fahren weiter in den Tracy Arm. Mit einheimischen Booten cruisen wir in 2 Gruppen zum Gletscher! Erst sehen wir einen "dunklen" Gletscher, aber dann erstrahlt der South Sawyer Gletscher! Dieser Ausflug für 89,00 Dollars pro Person hat sich allemal gelohnt. Wir können Robben beobachten, die sich auf den Eisbergen sonnen. Ich werde nicht müde Eisberge zu fotografieren. Weiß, blau, durchsichtig, braun, groß, klein, bizarr, nicht in Worte zu fassen.
Wieder geht ein großartiger Expeditionstag mit einem nicht enden wollendem Sonnenuntergang zu Ende. Unsere Gesichtshaut ist schon derart gebräunt, man könnte meinen wir waren 4 Wochen in der Karibik.
Point Adolphus
Am nächsten Morgen ist es mal neblig. Wir passieren Point Adolphus. Wir cruisen nun in der Icy Strait herum, im Herzen des Tongass National Forest. Wieder können wir Buckelwale beobachten.
Unser Kapitän hat sich für den Nachmittag etwas Besonderes ausgedacht: Mit unseren Tenderbooten werden wir nach Farbgruppen ausgebootet. Unser Ziel: Elfin Cove!
Ein malerisch abgelegener Ort an der Nordküste von Chichagof Island. 360° Wildnis, mit weniger als 25 Einwohnern, Holzstege verbinden die einzelnen Gebäude. Fast alles hier ist auf Pfählen gebaut, es gibt keine Autos. Im Sommer kommen Sportfischer hierher.
Wir bummeln die Stege entlang, genießen Bier aus Alaska, und im Hafenbecken gibt es ein hervorragendes Souvenirgeschäft. Ein bunter Plüschoktopus muss mit! Der Weg ans Ende durch den Wald ist spektakulär. Wir treffen auf ein paar Einheimische, die uns erzählen "gestern war null Sicht". Für uns ist der Himmel am Mittag wieder aufgerissen.
Am späten Nachmittag verlassen wir dann die Inside Passage und fahren hinaus auf den Pazifik. Die Bergkulisse steuerbord ist spektakulär! Endlos! Bei bestem Sonnenuntergangslicht können wir die Kulisse bestaunen.
Abends wartet die Crew dann auf mit "Alaska Zauber" am Pooldeck auf. Es gibt Glühwein, Schnaps und heiße Schokolade mit Musik!
Icy Bay
Am nächsten Tag ist es dann wirklich mal trüber. Wir erreichen am frühen Morgen den Hubbard Gletscher. Mit einer Länge von 120 km ein sehr beeindruckender Gletscher. Vom Spirit Walk aus können wir die gesamte Breitseite des Gletschers bestaunen. Mystisch liegt er da vor uns mit seiner ganzen Schönheit. Auch können wir beobachten wie er Eisbrocken ins Wasser kalbt. Was für ein Start in den Tag!
Ein Princess Schiff kommt uns entgegen. Es darf aber nicht so weit ranfahren. Nach einem sehr leckeren Pölser Lunch mit Ofenkartoffeln und Hotdogs am Pooldeck geht es weiter in die Icy Bay. Wir fahren in den Tsaa Fjord.
Die Icy Bay ist eine fjordähnliche Bucht, an der Golfküste Alaskas, die sich 30 km ins Landesinnere erstreckt. Uns erwartet wieder spektakuläres Gletscherpanorama, dass sich durch den Schwund der Gletscher ständig verändert.
Es ist kühler geworden und ich genieße vom wunderbaren Ausblick aus der Sauna raus, bei angenehmen 85°, die Wasserfälle, die in den Fjord fließen. Die Wassermassen die neben dem Gletscher in den Fjord stürzen sind massiv!
Vollgepumpt mit Sauerstoff schläft man tief und fest. Also hier braucht es abends kein Unterhaltungsprogramm. Im Hanseatrium sind immer wieder Vorträge zu Flora, Fauna, Geschichte, Gletscher etc.. Das lässt sich aber auch jederzeit vom TV in der Kabine anschauen, falls mal Schlechtwetter ist.
Zum wach werden morgens lohnt ein Bad im Pool im 28° warmen Wasser. Und irgendein Lektor entdeckt immer was im Meer draußen.
Weil wir so gut vorangekommen sind, ohne Sturm und Wellen, bekommen wir heute einen Zusatzstopp: Von 14.30 Uhr bis 20.00 Uhr liegen wir auf Reede in Cordova. Cordova liegt am Prinz William Sund am Orca Inlet umrahmt vom Eyak Mountain. Wir tendern mit unseren Rettungsbooten an Land und sehen immer mehr Seeotter. Bei der Einfahrt konnten wir schon viele dieser possierlichen Tiere beobachten. Manche Otter treiben alleine im Wasser auf dem Rücken, andere in kleinen Gruppen. Auch ein paar Orcas können wir sichten.
Der Fischereihafen ist relativ neu. Ein gigantischer Supermarkt ist auch gleich am Hafen. Die Preise sind ordentlich. Sogar Grundnahrungsmittel sind kaum erschwinglich. Wir besichtigen ein sehr schönes Museum. Besonders auf ihre Kanus sind sie stolz. Linkerhand vom Museum geht es in eine urige Brauerei. Ein Probierbrett mit 4 x 0,1 lBier kostet 12 Dollars. Gegenüber der Brauerei ein toller Laden für Mützen, Jacken und Pullover. Copper River Brewing und Copper River Fleece! Das Besondere bei den Jacken sind die Zierbänder ... gestaltet mit Ottern oder Puffins oder Bären. Auch ich unterstütze ordentliches Handwerk und kaufe 2 Westen. Auf der Suche nach Ottern marschiere ich noch den Damm vor am Fischereihafen entlang ... kein Otter dafür 2 Seehunde, Sandpipervögel und ein nettes Gespräch mit der einheimischen Lehrerin Kylie.
Bei der Ausfahrt werden wir von einigen Ottern verabschiedet. Ach ja und im Museum konnten wir ein Otterfell streicheln. Otter haben in der Tierwelt das dichteste Fell. Kein Wunder dass sie deswegen so stark bejagt wurden.
Prinz William Sund
Heute steht ein weiterer Expeditionstag im Prinz William Sund an.
Unser Kapitän hat wieder eine Überraschung: Mit 2 einheimischen Booten tendern wir auf eine kleine Landzunge der Heather Bay. Hier tummeln sich wieder viele Seeotter. Kein Wunder ... hier gibt es Miesmuscheln soweit das Auge reicht. Auch ein großer Eisberg ist an der Insel gestrandet. Es gibt interessanten Bewuchs und Gräser. Ein schöner Landgang. Diesmal echt arktisch, mit zwischendurch Regen. Aber wir haben ja heute mal unsere Gummistiefel und Parkers genutzt, so dass wir gut eingepackt sind.
Zum Mittagessen werden wir mit amerikanischen Sandwiches verwöhnt. Bevor unser Eisbergyoga weitergeht können wir noch ein paar Orcas entdecken.
Wir fahren zum Columbia Gletscher, der allerdings mystisch teils mit Wolken verhangen ist. Aber es schwimmen kuriose Eisberge im Wasser umher. Besonders da wo Gletscherwasser auf Fjordwasser trifft bildet sich wieder eine klar ersichtliche Linie im Wasser. Statt Abendessen reicht mir heute das göttliche, selbstgemachte Softeis, welches täglich von 14.00 Uhr bis 17.00 Uhr angeboten wird.
Am Abend gibt es noch eine Überraschungsparty an der Rezeption, quasi einen Absacker mit viel gratis Alkohol.
Prinz William Sund
Wie soll es anders sein ... heute werden wir von Eisbergen vor unserer Scheibe geweckt. Wegen Unwetter vor Kodiak wurde dieser Hafen gestrichen und wir cruisen weiterhin sicher im Prinz William Sund. Wir sind vor dem Cheneega Gletscher an der Ostküste der Kenai Halbinsel. Ein Gletscher wie aus dem Bilderbuch im Nassau Fjord. Tolle Eisberge, Möwen und Robben und alles bei rauskommender Sonne. Und weil das an Abenteuer noch nicht genügt fahren wir am Vormittag noch die 12 km lange und teils nur 200 m breite Bainbridge Passage. Sitkafichten und Hemmlocktannen links und rechts vom Schiff. Wir können Weißkopfseeadler ausspionieren und einen Bären am Ufer sichten. Auch Otter lassen sich durch das Wasser treiben und beäugen unser Schiff neugierig.
Nach Fish und Chips zum Mittagessen geht es wieder hinaus aufs Meer. Der Himmel ist blau, aber jetzt ist Seetüchtigkeit gefragt.
Heute Nachmittag ist endlich mal Zeit fürs Nichtstun, Vorträgen lauschen und Schlaf nachholen angesagt. Den Abend beenden wir mit einem leckeren Alaska Seafood Buffet ... Königskrabben, Hummer, Garnelen ... wir schlemmen uns durch.
Um 6.00 Uhr morgens werden wir von schrillem Möwengeschrei geweckt. Wir haben an der Pier von Homer angelegt, und gefühlte 1.000 Möwen an der 200 m langen Pier kreischen gestört umeinander. Heute haben wir Pierblick.
Ein wunderbarer Bootsausflug von Hapag Lloyd soll uns heute zu den Lunden bringen. Hier gibt es einen Vogelfelsen an dem sie brüten sollen . Um 9.30 Uhr starten wir mit starken Windböen, aber aufhellendem Himmel. Wir sitzen rückwärts blickend im Windschutz auf dem Boot mit weiteren ca. 40 Passagieren und ich verfluche zunächst meine glorreiche Idee. Ich hasse kleine Boote, aber die Viecher gibt es halt nur da. Also schaukeln wir eine gefühlte Ewigkeit zu dem berühmten Felsen. Ich habe meine Papageientauchermütze auf und unser Kapitän weiß gleich was ich suche ... hier gibt es Verwandte der Puffins, also auch Alkevögel, sogenannte Gelbschopflunde.
Wir haben Glück ... neben unzähligen Möwen und Lummen haben sich auch ein paar Lunde versteckt. Die sehen sooo lustig aus, eine wahre Freude! Das war mein Ziel für Alaska und ich bin happy. Zum Glück gab es einige Nachzügler, denn der Großteil der Kolonie ist bereits auf das Meer entschwunden. Wir erfreuen uns dir illustren Gesellschaft. Ab und an sehen wir auch einen Lund im Meer oder im Anflug auf den Felsen.
Im Anschluss fahren wir an einer spektakulären Gebirgskette entlang mit bizarren Felsen. Mehrere Weißkopfseeadler werden gesichtet. Dann haben wir noch 2 h Freizeit in Seldovia, nach noch einmal 1 h Fahrt. Zu unserer Freude schwimmt eine Gruppe von bestimmt 25 Ottern im Hafen. Seldovia ist malerisch, der alte Boardwalk zum Fluss ist gespickt mit bunten Häusern auf Pfählen, alle verziert mit Meerjungfrauen aus Holz oder Metall. Der Strand ist umrahmt von bizarren Felsen. Vor jedem Haus steht eine andere geschnitzte Holzfigur. Das kleine Museum am Hafen ist gleichzeitig Visitor Center und ist auf jeden Fall auch einen Besuch wert.
Um 15.00 Uhr schaukeln wir wieder gut 1 3/4 h zurück zum großen Schiff. So wirkt auf jeden Fall unsere Hanseatic im beschaulichen Hafen von Homer. Schwimmende Lunde, Hornlunde sowie Gelbschopflunde. Die Sonne kommt raus ... was wollen wir mehr.
Heute ist Farewell Dinner mit Kaviar und lauter so Spielereien. Unser Kapitän, Axel Engeldrum, lädt noch mal zum Abschiedscocktail und hält eine beeindruckende Rede bzw. Recap sagt man ja hier. Wir haben eine nette Gesellschaft und stoßen auf Ernsts Geburtstag an. Evi und Ernst, Thomas und Karin u.vm., ja die Mitreisenden sind zumeist sehr nett und aufgeschlossen. Es gibt ja auch nichts zu meckern. Und wir haben ja noch einen ganzen Tag auf See!
Zum Abschluss noch mal Gletscher
Heute wachen wir nach der längsten Nacht doch mal erst um 8.00 Uhr auf. Ich gehe erst mal schwimmen! Früh morgens um 10.30 Uhr verabschieden sich dann auch die Lektoren und wir fahren, bei jetzt wieder wolkenlosem, strahlend blauen Himmel im Kenai Fjord National Park ein. Zuerst zum Holgate Gletscher, der ist schon sehr spannend. Zumal wir bei der Einfahrt noch mal schwimmende und fliegende Lunde entdecken. Die Berge leuchten um uns herum. Es ist einfach magisch.
Unser Kapitän setzt dann noch einmal einen drauf ... im Park befindet sich das Harding Icefield, es gilt als das größte Eisfeld der USA. Auch münden einige der Gletscher direkt ins Meer. Wir cruisen weiter im Park zum Aialik Gletscher ... wirklich komplett weiß, ohne schwarzes Gestein, davor Robben, faszinierend, kaum Eisberge. Bei Sonne kommt übrigens das Blau vom Gletschereis nicht sozur Geltung. Es herrscht Sonnenbrandgefahr so gefesselt verfolgen wir diese unvergessliche Fahrt vom Spirit Walk aus. Jeder ist ergriffen und frohlockt.
Wir speisen auch am letzten Abend im Lido draußen. Bewundern den nicht enden wollenden Sonnenuntergang und die Bergkulisse, und genießen die letzten Cocktails. Softeis, Sauna, dazwischen Koffer packen, wir sind alle wie im Rausch.
Abschied vom Schiff
Am Morgen heißt es Abschied nehmen in Seward. Neben unserem Pier liegt die Princess ... riesengroß.
Die meisten Gäste, so auch wir, müssen zum Flughafen nach Anchorage. Es ist sonnig, aber nicht mehr so heiß. Wir fahren mit dem Free Shuttle zum Harbour Master. Wir haben einen Bus nach Anchorage gebucht (75 Dollars pro Person). Die Zeit bis zur Abfahrt verbringe ich in schönen Lädchen in Seward. Im Visitor Center wird sehr anschaulich die Tierwelt Alaskas präsentiert. Zu meiner allergrößten Freude bekomme ich gestrickte Papageientaucherhandschuhe, einen Gelbschopflundbadge für meine Jacke, und einen obersüßen Lundi aus Plüsch.
Der Wahnsinn! Es war nun mal mein größter Wunsch diese Lundis zu sehen!
Die Fahrt mit dem Bus ist sehr angenehm, viel Platz und tolle Aussicht. Natürlich viel Wald, Sitkafichten, Hemmlocktannen, Birken, ab und an ein kleiner Fjord oder See, teils mit Seerosen.
In Anchorage übernehmen wir im Flughafen einen Mietwagen. Ein Besuch des Visitor Center im Flughafen ist auch sehr lohnenswert. Ich brauche immer echte Landkarten aus Papier zum Fahren und Planen, die bekomme ich hier. Mit unserem Ford Edge wollen wir nun noch 6 Nächte die Umgebung von Anchorage unsicher machen. Die Entfernungen sind in Meilen angegeben, sonst ist alles ähnlich wie bei uns. 45 Meilen Geschwindigkeit oft im Ort, max. 65 Meilen auf dem Highway. Das sollte man bei seiner Planung berücksichtigen. Man fährt zwar gefühlte 100 h/km geradeaus, immer gefühlt durch den Wald, aber 65 Meilen, sind ca. 105 h/km, sind die Grenze!
Unser Ziel ist das 30 km entfernte Eagle River. Wir stürmen erst noch einen Walmart und kaufen Getränke und etwas Nahrung. Nun sind wir ja Selbstversorger.
Zu unserer Freude entdecken wir einen Taco Bell, mexikanisches Fastfood, vom Prinzip her wie McDonald's. Inzwischen ist es ja 17.00 Uhr und unsere Mägen schlagen längst Alarm. Das Menü mit 1 Burrito, 1 Taco und noch so ein Teil und Nachos und Soße und ein Getränk zum Wiederbefüllen kostet sage und schreibe nur knapp 10,00 Dollars. Für 20,00 Dollars haben wir ein göttliches Abendessen! Wir beziehen unsere kleine Ferienwohnung in Eagle River, 1 km vom Highway Richtung Denali. Ein friedlicher Husky begrüßt uns. Der Sonnenuntergang ist wieder super, aber wir schauen nur zum Fenster raus.
Talkeetna
Heute schlafen wir mal bis 8.00 Uhr aus, trotz Sonne. Um 10.30 Uhr starten wir erst einmal Richtung Talkeetna. Wir passieren Wasilla und Houston ... Wald und nochmals Wald, teils verbrannt, zumeist sehr grün. Ab und an mal ein crazy Roadhouse, ein paar verrostete Autos am Straßenrand, ab und an eine kleine Lichtung, sonst passiert nicht viel.
An der Abzweigung nach Talkeetna stehen ein paar Food Trucks und Holzschnitzer. Umso überraschter sind wir vom historischen Talkeetna. Das Städtchen hat seinen ursprünglichen Charme als Versorgungsstation für Trapper und Miner behalten. Es gibt eine Vielzahl von netten Restaurants in historischen Gebäuden und gut sortierte Souvenirshops, vieles made in Alaska. Wir achten schon darauf authentisch zu shoppen. So kann ich mich an einem Bärenausstecher mit Rezept erfreuen und ein super schönes Armband. Auch eine Tischdecke mit der Tierwelt Alaskas wechselt nach Deutschland. Mit all meinen gesammelten Werken wird es ein wunderschönes Alaska Fenster geben im Reisebüro.
Wir flanieren die Mainstreet entlang bis zum Fluss. Leider ist der Blick von hier zum höchsten Berg Alaskas dem Mount Denali leicht zugezogen, aber dennoch ist die Aussicht auf den Fluss großartig. Er fließt sehr schnell an uns vorbei und wir stehen fast am Sandstrand. Wir treffen auf eine größere Anzahl deutsch sprechender Menschen. Wir hören, dass ihre Busrundreise etwas eintönig war und oft bedeckter Himmel und Regen, kaum Tiere. Wir beschließen zu schweigen und nicht noch Öl ins Feuer zu gießen.
Wir machen noch einen Abstecher nach Trapper Creek, auf der anderen Seite des Flusses, ist aber unbedeutend. Der Abstecher nach Petersville ergibt auch nur 2 Kraniche auf einer Lichtung. Bei der Ausfahrt auf den Highway zurück lohnt es noch mal kurz nach Denali zu fahren. Das Haus von Crazy Mike an der Kreuzung Richtung Denali ist sehenswert!
Es fängt an zu regnen, so dass die Rückfahrt noch tristet wird, und wir denken an die Worte der Busrundreisenden und kommen seelig wieder in Eagle River an. Was soll ich sagen in Eagle River, inzwischen nach 20.00 Uhr, wieder klare Sicht, prangt ein Taco Bell - Schild. Blinker Rein, Essen, same procedure as yesterday.
Was für ein ereignisreicher Tag heute?
Wir stehen auf, heute mal leicht bewölkt und erleben live auf dem Handy die Sprengung der Kühltürme vom Kernkraftwerk in Grafenrheinfeld. Das KKW wurde in meiner Kindheit gebaut. Nun sind sie weg ... die Türme. Die moderne Technik macht es möglich so ein Event im Netz zu verfolgen. Krass!
Nach einer eher langweiligen Fahrt gestern, sind wir heute auf alles gefasst, aber nicht auf eine spektakuläre Panoramafahrt. Wir starten erst gegen Mittag Richtung Mataruska Gletscher. Highway Nummer 1 Richtung Glenhallen. In Palmer biegen wir heute rechts ab, nicht wie gestern auf die 3. Eigentlich immer am Fluss entlang. Immer wieder Blick auf den Fluss, und dann kommt auch der Mataruska Gletscher unterhalb der Bergkette immer besser. Die Sonne strahlt in Gletscher an und es kommen gefühlte 20 Fotostopps ... mit Blümchen, ohne Blümchen, tolle Bergkulisse und coole Fahrt auch beim Gletscher runter.
An einem Kaffee geht eine Straße spektakulär den Berg hinunter. Unten ein Gift Shop und 2 Damen die Gletschertouren für 150 Dollars pro Person anbieten. Aber 2,5 h Wanderung dafür waren wir zu spät dran. Wir genießen die Aussichtspunkte bis zum Eureka Roadhouse, dort gibt es einen sehr leckeren Banana Cream Pie. Dann folgt noch auf dem Heimweg ein sensationeller Sonnenuntergang. In Palmer richten wir noch einen kurzen Blick auf die Moschusochsenfarm. Gegenüber ist noch ein Wahnsinnsausblick auf die Schneeberge.
Heute bekommt Werner seinen Mac und dann fallen wir um 22.00 Uhr wieder in unser Bett.
Tiere: Kraniche im Überflug übers Auto! 2 Dickhornschafe weit oben am Felsen.
Kenai Halbinsel
Nach unserem Wackelpuddingfrühstück und Garlic Bread mit Erdnussbutter packen wir noch mal unsere sieben Sachen und wechseln in unser letztes Domizil von Eagle River nach Soldotna auf die Kenai Halbinsel.
Wir passieren zunächst Anchorage und fahren quasi die Strecke 70 % zurück Richtung Seward, aus der wir gekommen sind. Am Turnagain Arm entlang sehen wir zur Rechten die hohen Berge, die sich im Fjord spiegeln. Es ist Ebbe. Bei der Abzweigung nach Whittier bei Portage treffen wir auf den Alaskan Rail Road Zug mit Panoramaabteil. Richtung Whittier gibt es einen Tunnel in dem abwechselnd die Eisenbahn oder die Autos fahren. Nichts für mich. Gletscher gab es schon genug.
Wir nehmen den Stirling Highway Richtung Kenai. Erstmal natürlich wieder Bäume und relativ schlechte Straße. Am Russian River stehen ein paar Autos und ein paar Menschen fotografieren mit Teleobjekttiefen. Bären? Wir drehen um ... im Fluss kann man toll rote Lachse sehen! Aber ohne ihren Feind den Bären. Der Himmel ist wieder strahlend blau, es ist Samstag und gefühlt jeder Mensch in Alaska angelt, ähnlich wie bei uns Rasen mähen. Am Shilak Lake ist die Hölle los. Kajaken, Angeln im Fluss, Boot fahren ... egal ... Hauptsache im Wasser mit der Angel. Wir essen den Fisch lieber.
Nach zahlreichen Fotostopps erreichen wir am Nachmittag unsere neue Unterkunft am Meer. Wir richten uns kurz ein, Essen schnell was, und dann ist unser Jagdfieber wieder geweckt. Vor kurzem wurden Elche gesichtet. Elchschilder hatten wir schon zahlreich. Zuerst spazieren wir bei Ebbe am Meer entlang und amüsieren uns über die Möwen, die sich um die nicht wenigen Lachskadaver streiten. Es dämmert schon, dann entdecke ich doch noch einen Elch auf einer Lichtung am Straßenrand. Mein 1. Elch in Alaska. Wir müssen wieder drehen und tatsächlich ... erst können wir nur einen sehen, dann kommt die Elchmama dazu. Unsere Herzen schlagen. Solche unvorhersehbaren, unplanbaren Momente ... dafür reisen wir, dafür leben wir! Dummerweise piept unser Auto, als wir nach einer Weile den Motor ausmachen, und sie laufen davon in den Wald, aber die 5 min waren Gänsehaut.
Homer
Um 8.00 Uhr ist es bewölkt und es nieselt. Wir beschließen noch mal Richtung Homer zu fahren. Dort waren wir ja mit dem Schiff, aber wir hatten den Bootsausflug und nichts von Homer gesehen. Die Straße führt immer am Meer entlang, klar Wald, ab und zu eine Lichtung, Ein Fluss hier und da. Kurz vorm Ortseingang von Homer habe ich wieder einen Verdacht! Tatsächlich im Grünen vor einem Caravanpark sind 2 Kraniche (Cranes). Beim Umdrehen können wir noch ein paar weitere auf einem Erdhügel entdecken. Sie lassen uns bis auf 5 m ran. Wenigstens etwas, sonst ist es tiermäßig echt lau. Die Umgebungsstraße, quasi den Berg hoch, ist recht nett, tolle Häuser.
Da wir heute am Sonntag nichts anderes offenes entdecken, holen wir uns eine Kleinigkeit im Supermarkt und verspeisen es am Visitor Center mit Blick aufs Meer. Der National Wildlife Refuge Center ist der Hammer, ein kostenloses Museum zu Flora und Fauna der Katchemak Bay. Homer ist am Ende des Stirling Highway an der wunderschönen Küste der Katchemak Bay. Der Beluga Trail ist auch ganz nett Richtung Meer. Hier dürfen allerdings auch alle mit Hunden entlang, so dass sich 2 Kraniche gleich verziehen. Das Besondere an Homer ist der Bypass der Homer Spit, ca. 7 km lang. Hier reihen sich auf der einen Seite die Boote, hier waren wir ja auch mit der Hanseatic. Auf der anderen Seite um die Bucht rum sind zahlreiche Restaurants und Läden in, zumindest schauen sie so aus, historischen, bunten Häusern auf Holzpfählen. In einem Leuchtturm ist das Salty Dawg ... jeder klebt hier eine Dollernote an die Wand. Wir können auch einen Seeadler beobachten und wie Fisch verarbeitet wird. Eine Fahrt auf dem Berg hoch mit Blick auf Gletscher und die Berge der Bucht gegenüber runden den Ausflug ab. Das Wetter wird kurzfristig windig und neblig. Nach 20 km heimwärts ist es wieder gut. Et voilà, auf einer Seitenstraße gegen 20.00 Uhr noch einen Elch beim Fressen gesehen. Perfekt der lässt sich nicht stören.





























































































