Große Grönlandreise mit der MS Artania
Ein Reisebericht von: Sabine
Mittwoch, 19.08.
Treffpunkt 08.00 Uhr Schweinfurt Hauptbahnhof, denn von dort geht es mit dem Zug nach Bremerhaven. Um 13.30 Uhr erreichen wir pünktlich unseren Ausgangspunkt. Die Linie 302 bringt uns zum Burj al Arab von Bremerhaven, dem Atlantic Sail Hotel. Für 3,00 Euro gehen wir bzw. fahren wir hinauf auf die Aussichtsplattform und entdecken unseren 1. echten Eisbär. Zu Fuß gehen wir in ca. 45 min am Meer entlang zur MS Artania. Hier treffen wir die anderen unserer Gruppe. Wir genießen die spannende Ausfahrt aus Bremerhaven vorbei am großen Containerhafen, und fahren später an Deutschlands berühmtestem Leuchtturm, dem Roter Sand, vorbei. Kapitän Jens Thorn ist wieder mit von der Partie, ebenso wie unser bekannter Kreuzfahrtdirektor Klaus Gruschka. Beide kennen wir von unserer Südseetour.
Donnerstag, 20.08.
Seetag
11.00 Uhr - Maritimer Frühschoppen bei voller Sonne mit Austern und Paella. Wir sitzen um den Pool herum mit den Füßen im Wasser, genießen die Sonne und singen Seemannslieder und feiern den 1. Geburtstag. Ein Begrüßungscocktail mit dem Kapitän und das Galaabendessen runden den 2. Abend an Bord ab.
Freitag, 21.08.
Seetag
Nach heißer Bouillon und einem leckeren Mittagessen widmen wir uns dem Highlight des Tages … dem "Erdbeerhimmel"…die Kaffeestunde im 4 Jahreszeiten Restaurant steht voll und ganz im Zeichen der Erdbeere. Ein Wahnsinn!!! Erdbeeren in allen Variationen wohin das Auge reicht. Nach so viel Genuss spare ich mir das Abendessen und freue mich auf Island.
Samstag, 22.08.
Seydisfjordur
08.00 - 18.00 Uhr - Island
Wir laufen bei bedecktem Himmel früh in Island ein. Felsen, umrahmt von grün und Wasserfällen, umzingeln den Fjord. Der Ort ist eher beschaulich. Eine überschaubare Anzahl an bunten Ansiedlungen liegt direkt vor uns. Wir haben den Ausflug "malerischer Osten" gebucht und fahren gemütlich mit dem Bus durch die karge isländische Landschaft. Sogar einen Wald passieren wir hier. Ein kurvenreicher Pass, Fjaroarheidi, führt uns über Egilsstadir zum See mit einem berühmten Seeungeheuer. Am Seeufer des Lagarfljor entlang geht es zum sehr schönen Wohnhaus des isländischen Schriftstellers Gunnar Gunnarson, und einen kurzen Spaziergang daneben zum Touristeninfozentrum. Unser Reiseleiter zeigt uns noch ganz stolz eine geschnitzte Kirchentür. Die Landschaft ist sehr grün, die Berge sind schneebedeckt und ab und an stürzt ein Wasserfall zu Tal. Wir sehen ein paar Schafe, ein paar Islandpferde und Gänse.
Nach einer Stärkung an Bord gehen wir zu Fuß durch Seydisfjordur. Die Kirche ist wirklich hübsch. Die Häuser hier haben oft eine auffallende Farbe, die Fenster sind weiß umrahmt. Es gibt mehrere Wasserfälle zu besichtigen und ein nennenswerter Supermarkt. Die Sonne bleibt uns hold, der ganze Busausflug war trocken, teils sonnig und gen Abend zu wird es immer besser. Nach einem Saunaaufguss meinerseits, liege ich um 17.30 Uhr draußen in der Sonne. Die Ausfahrt ist grandios, ebenso wie der Sonnenuntergang.
Sonntag, 23.08.
Es ist um 06.00 Uhr früh bereits hell. Die MS Artania ist auf Kurs nach Akuneyri - Island und fährt um 06.30 Uhr in den Eyjafjordur Fjord ein. Der Himmel ist teils bedeckt, teils sonnig. Super Licht! An einer Stelle, ca. eine halbe Stunde vor Akuneyri, sehen wir Wale. Das Wasser im Fjord ist relativ ruhig. Gegen 08.30 Uhr legen wir zum 2. Mal in Island an. Direkt am Schiff liegt eine Touristeninfo mit Souvenirshop. In Sicht ist auch Europcar. Für 120,00 Euro am Tag bekommt man dort problemlos ein Auto.
Zu Fuß in die City sind es 15 min, gut zu laufen, und alles in Sicht. Zuerst stößt man auf ein großes spektakuläres, rundes Gebäude. Hier ist ein großes Touristeninfozentrum drin, ein Souvenirshop, ein Café und moderne Toiletten im Keller. Über die Kreuzung läuft man erst noch geradeaus, dann geht's links in die "Champs Elysees" (Hafnarstraeti) von Akuryri. Heute am Sonntag sind zumindest 3 - 4 Shops mit Souvenirs offen. Mehrere Treppen, hübsch angelegt, geht es hoch zur Kirche. Von hier oben hat man einen hübschen Blick auf die Stadt und die MS Artania. Es lohnt sich noch 500 m weiter zu laufen, dann erreicht man den wirklich sehenswerten botanischen Garten. Eintritt ist frei! Es gibt hier zahlreiche tolle Stauden und Blumen zu sehen. Hier blüht alles später als bei uns. Dieses Jahr sowieso. Eine Stunde haben wir bei gemütlichem Tempo bis hierauf in den botanischen Garten gebraucht.
Um 13.00 Uhr treffen wir uns an Bord für den Whale Watching Ausflug. Das 100 Passagiere fassende Boot von Ambassador liegt neben dem neuen Touristenzentrum. 3 h Boot fahren stehen jetzt auf dem Programm. Eine Stunde fahren wir den Fjord rauswärts, letztendlich landen wir da wo wir bereits früh Wale von der MS Artania aus gesehen haben. Die Sonne scheint, es hat 10 Grad, aber es empfiehlt sich, sich sehr gut anzuziehen, mit Mütze, Handschuhen und langer Unterhose. Unbedingt eine Decke mitnehmen, da die Sitze kalt sind. Dafür werden wir mit gut aufgelegten Buckelwalen belohnt. Sie tauchen mal rechts, mal links vom Schiff auf. Sie blasen, springen und zeigen ihre Schwanzflosse. Man hört den "Blas", es ist irgendwie magisch. Wir müssen wieder eine Stunde zurück fahren. Zum Glück scheint die Sonne, sonst wäre es wirklich kalt! Noch nie habe ich mich so nach der Sauna gesehnt.
Die Ausfahrt um 19.00 Uhr genießen wir auf Deck 4 in der Phoenix Bar. Unter den warmen Deckenstrahlern kann man es hier aushalten. Ich schaffe es nach einem Hamburger sogar noch in die Rock around the clock Show. Bei der Flower Power Party sind die Leute um 23.00 Uhr leider platt. Dabei stellen wir in der Nacht die Uhr zum 3. Mal 1 h zurück.
Montag, 24.08.
Seetag - Nichtstun
Um 10.00 Uhr ist in der Atlantic Lounge ein Vortrag über Eisberge. Wir genießen die bizarre Landschaft. Abends feiern wir in der Pacific Lounge in Georgs Geburtstag rein.
Dienstag, 25.08.
Zum Glück haben wir jetzt schon 4 Mal die Uhr 1 h zurück gestellt. Früh um 05.00 Uhr werden die Berge von Grönland in der aufgehenden Sonne sichtbar. Auch Eisberge gibt es schon, große und kleine, ganz bizarr. Wir laufen mittags gemütlich um das Schiff und stellen fest, es dauert 7 Runden bis sich große, weit im Voraus sichtbare Eisberge dem Schiff nähern. Eigentlich sollten wir heute Morgen nach Tassiilag tendern, aber ein großer Eisberg liegt im Weg. Am Nachmittag fährt unser Kapitän Jens Thorn dafür in einen Fjord mit Eisbergen rein. Wir erleben die Eisberge hautnah und genießen so die bizarre Welt vom Schiff aus. Über dem Land ist es wolkenlos. Dick angezogen kann man es draußen aushalten. Wir beschließen den Abend in der Bodega Bar bei einem leckeren Essen aus dem MS Artania Kochbuch.
Mittwoch, 26.08.
Sonne am Morgen, ein paar Wolken am Himmel. Wir wollen heute von 09.00 - 12.30 Uhr den Prins Christian Sund durchqueren.
Pünktlich um 09.00 Uhr biegen wir in den Sund ein. Das Wetter ist einzigartig. Ein paar Wolken am Himmel, aber ansonsten blau!!! Vorne pfeift der Wind etwas, aber nach hinten raus auf Deck 5 ist die Aussicht brilliant und windgeschützt. Die Berge, die neben dem Sund herausragen sind hoch und zackig. Das Wasser ist klar und die Eisberge sind magisch. Sie schimmern weiß, umgeben von türkisfarbenem Wasser, unglaublich! Besser geht's nicht! Am Ufer sehen wir Gletscher und Wasserfälle. Es ist einfach grandios. Eine für uns unbegreifliche neue Welt. Mitten im Sund sehen wir auch noch eine Inuitsiedlung.
Wir stärken uns mit Lumumba und heißer Boullion und lassen uns 4 h lang verzaubern. Am Ausgang des Sunds ist dann Nebel und wir können den Nachmittag zum Aufwärmen in der Sauna nutzen, und uns von den vielen Eindrücken erholen, oder Postkarten schreiben, lesen, träumen, what ever ...
Donnerstag, 27.08.
Seetag
Heute werden wir wieder nach Strich und Faden verwöhnt. Bei Würstchen, vom Grill oder weiß, lassen wir es am Pool krachen. Nach einer Aufwärmphase in der Sauna geht es dann zum Kaffeehaus Polar. An der Kaffeetafel "alles in schneeweiß" gibt es das 2. ausufernde Kuchenbuffet mit weißen Farbtupfen wie Panna Cotta, Zitronengussglasur auf Blätterteig und Eisbären aus geschnittenem Eis und einer Eiskulptur. Super Blickfang! Abends gings dann weiter mit nordischen Spezialitäten, auch ein Genuss. Ach beim Zumba mit Adamo war ich auch noch. Nach dem Essen toben wir uns noch im Theater bei der 50er Jahre Show aus. Dann gab's noch lecker Obst. Ein Wahnsinn!
Freitag, 28.08.
Qeqertarsuag (Godharn)
Ein Ort, den wir so schnell nicht wieder vergessen werden. Um 12.30 Uhr fahren wir mit einem der ersten Tender nach Qegertarsuag. Nach ca. 12 min Fahrt betreten wir zum 1. Mal grönländischen Boden. Vor uns sind lauter farbenfrohe Holzhäuser, mal besser, mal weniger hergerichtet und drum herum im 1.000 Seelen Ort liegen Eisberge. Wir sind jetzt im Süden der Discobucht angekommen. Im größten und einzigen Supermarkt, fast neben dem Tenderpier kauft Werner erst einmal eine grönländische Flagge. Wir fotografieren Wollgras und die Häuschen und Huskys, die zumeist an den Häusern angebunden sind. Hunde sind hier Nutzvieh. Aber der Strand ist magisch. Der gehört - glaube ich - ab sofort zu meiner Nummer 1: Ganz schwarzer Lavasand und dort liegen Eisberge drauf, kleine und große, unglaublich!
Leider spielt das Wetter heute nicht mit. Wir haben zu viel flüssigen Sonnenschein. Die Tenderboote können eine zeitlang nicht fahren, da das Anlegen am Schiff fast nicht möglich ist. Wir laufen noch etwas herum und wärmen uns dann in einem Souvenirshop mit Kaffee auf. Wir müssen uns gedulden, es dauert lange die Leute wieder an Bord zu bringen. Um 18.30 Uhr fahren wir los, es dauert eine gefühlte Ewigkeit, bis die 50 Mann aus dem Boot an Bord sind. Aber letztendlich klappt es. Wir lassen uns wieder in der Bodega Bar verwöhnen und "genießen" zum 1. Mal ein wenig Dünung.
Samstag, 29.08.
1. Tag Ilulissat, Jakobshavn
Auf Reede
Früh sieht es übel aus, überall Nebel, aber mit großer Verspätung können doch Bootsausflüge und Rundflüge stattfinden. Wir sind um 11.45 Uhr dran. Ein größeres Fischerboot holt uns ab und wir fahren ca. 1 h durch die Eisberge gen Ilulissat. Es ist wahre Magie … Eisberge links und rechts, große und klein, strahlend weiß oder angegraut, teilweise in Streichelnähe. Wir legen dort im Nichts eines Containerhafens an. Ein VW-Bus bringt uns zum Lufthafen! Jeweils 5 Personen sitzen im Flieger. Ich darf neben dem Piloten sitzen. Der Flug ist gigantisch. Zuerst über den überschaubaren Ort und dann über die Eisberge in der Bucht. Das Wetter hier ist besser als am Schiff. Ab und zu blitzt die Sonne durch. Wir fliegen über den Eisfjord, der für die Eisberge hier in der Discobucht verantwortlich ist. Eis wohin das Auge reicht, zum Teil mit türkisfarbenen Seen drauf oder Eisbögen. Auf dem Rückweg haben wir im Ort noch eine halbe Stunde Zeit zum Powershoppen. Im Flughafen waren die Souvenirs überschaubar. Ich habe mich in eine Robin Ruth Tasche, Grönland im Flaggenmuster, verliebt. Sie wird mich immer an diese unvergessliche Zeit im ewigen Eis erinnern. Die Rückfahrt durchs Eis ist noch besser, es ist klarer geworden und die Sicht ist großartig. Wir stehen draußen und die Eisberge ziehen an uns vorüber. Unglaublich!
Im Restaurant Vier Jahreszeiten lassen wir uns verwöhnen bevor es zur Eisparty draußen auf Deck 4 geht. Die Crew hat eine Bar aus Eis aufgebaut und es gibt Whisky, natürlich mit echtem Gletschereis. Die Stimmung ist ausgelassen und es braucht lange bis es dunkel ist.
Sonntag, 30.08.
2. Tag Ilulissat
Sonnenaufgang, blauer Himmel. Eisberge rund herum, ein Wahnsinn!!!
Um 11.00 Uhr steigen wir mit 30 Mann auf ein altes Fischerboot und fahren zum Eisfjord. Bis wir Ablegen können ist es recht aufregend. Dann fahren wir zuerst bei inzwischen wieder bedecktem Himmel gen Eisberge. Wir fahren bis zum Gletscherrand ran. Es ist wieder ganz anderes Licht als gestern und die Eismassen sind gigantisch. Unvorstellbar groß. Nur Tiere sind rar. Außer ein paar Möwen tut sich nichts. Wir sind mal alle beieinander auf dem Boot und es werde tausende Eisbergbilder geschossen. Für die Hälfte des Urlaubs haben wir schon viel erlebt. Wer hätte gedacht, dass bei der Rückfahrt Nieselregen ins Spiel kommt? Aber das Wetter hier ändert sich gefühlt minütlich. Das Wiederanlegen wird noch dramatischer.
Den Nachmittag vergammeln wir bevor wir gegen 20.00 Uhr Auslaufen und die Discobucht verlassen. Ein neuer aufregender Tag steht bevor. Individuelle Landgänge waren hier übrigens nicht möglich, weil die Artania zu weit weg von der Stadt liegen bleiben musste und für die schiffseigenen Tenderboote ist die Strecke zu weit gewesen.
Montag, 31.08.
Sisimut - 09.00 - 18.00 Uhr
Hurra, wir liegen direkt am Pier (Holsteinborg). Das Wetter ist suboptimal, es nieselt und ist bedeckt. Aber die bunten Häuser am Hang vor dem Schiff sind großartig. Wir ziehen uns warm an und stapfen los. Es geht ca. 1 km zu Fuß den Berg hinauf zur Ortsmitte. Die rote Kirche mit Museum ist ganz nett. Es gibt ein paar Supermärkte und Läden in dem 5.000 Einwohner Ort, aber nichts herausragendes. Der Friedhof, ist wie alle in Grönland, übersäht mit weißen Kreuzen und Kunstblumen. Hier schwirren einige Spatzen umher. Die haben hier noch weiße Federn im braunen Federkleid. Ein Gebiet oben am Hang nennt sich Legoland. Hier sind die Reihenhäuser wie Legosteine aneinander gereiht. Ein paar Schlittenhunde thronen majestätisch dazwischen. Oben am Hang pfeift es gewaltig. Also wieder rauf aufs Schiff und rein in die Sauna.
Die Ausfahrt ist für wenige Minuten noch einmal ein Rückblick auf die kleine Stadt. Eine sehr gelungene Märchenshow und das orientalische Gyros runden den Tag ab. Was werden wir wieder verwöhnt...
Dienstag, 01.09.
Kangerlussuaq, Grönland
Sonnenaufgang 06.15 Uhr
Sonnenuntergang 20.55 Uhr
Auf Reede
Der winzige Ort Kangerlussuaq liegt am Ende eines langen Fjordes. Die Einfahrt war gut und ruhig. Früh ist es leicht bedeckt. Wir tendern an Land und fahren mit rustikalen Trucks, wie bei unseren Afrikatouren, zur Inlandeiskappe. Der Himmel reißt auf und die Sonne kommt raus. Die Landschaft ist karg, aber die Sonne bringt die gelben und rote Moose und Flechten zum Leuchten. Immer wieder sehen wir den Gletscherfuß gen Fjord fließen. Wir machen 2 ausgiebige Fotostopps, um die Pflanzen aus nächster Nähe ablichten zu können und den Gletscher in der Ferne. Auch ein abgestürztes Flugzeug liegt rum. Unser Truckfahrer lässt uns am oberen Ende des Gletschers raus und wir wandern 1 h am Gletscher entlang. Es gibt ein paar Glockenblumen und Wollgras zwischen den Büschchen. Das Licht ist großartig. Ein sehr gelungener Ausflug. Nur Moschusochsen fehlen uns zum Glück.
Am Tenderpier sammle ich noch etwas dunklen Sand vom Strand für meine "interesande" Sammlung ein. Die 15 min Tenderfahrt zurück sind ruhig und sonnig. Im TV auf der Kabine läuft der Ausflugsfilm unserer Südseetour vom Februar 2014. Ist schon dubios. Erst um 20.30 Uhr legen wir ab.
Mittwoch, 02.09.
Nuuk, Grönland
Gegen 11.00 Uhr erreichen wir die Metropole Nuuk mit seinen 15.000 Einwohnern. Die Sonne scheint, der Himmel ist blau. Wir tendern an Land, direkt ins wunderschöne Kolonialviertel mit seinen bunten Häuschen. Das Bild der Stadt wird aber auch geprägt von hässlichen Wohnblocks. Unten an der Küste entlang stößt man auf dem Hügel zunächst auf die Statue von Hans Egede. Dort befindet sich auch ein kleiner Sandstrand mit einer Bronzefigur im Wasser. Ein Bummel am Meer entlang lohnt. Im Zentrum gibt es eine kleine Fußgängerzone mit einer riesigen Shoppingmall mittendrin. Auf einem Fischmarkt entdecke ich Robbenfleisch. Es ist unendlich dunkelrot, und auch Wal wir hier verkauft. Die AMADEA liegt an einer anderen Stelle im Hafen, nicht so zentral gelegen. Ein gelungener Stopp, typisch grönländisch.
Wieder an Bord können wir Mingwale beobachten. Direkt am Schiff entlang ziehen sie ihre Bahnen. Sogar vom Tenderboot aus wurden sie gesichtet. Auf der anderen Seite des Schiffs nähert sich ein Eisberg. Der Anker wird hoch gezogen und die ARTANIA verändert ihre Position. Wir erleben einen fantastischen Sonnenuntergang am Heck des Schiffes. Von der Pacific Lounge aus kann man noch lange einen hellen Streifen am Horizont beobachten.
Donnerstag, 03.09.
Wetterumschwung, wir haben zum 1. Mal Seegang. Es regnet, windet und schaukelt ein wenig. Wir sollten eigentlich den letzten Hafen Nahortalik anlaufen, aber bei diesem Wetter ist tendern nicht möglich. Also nehmen wir Kurs auf Island.
Die letzten Eisberge verabschieden uns. Ein Tag zum Schlafen und Gammeln. Wir müssen Kräfte sammeln für die Crew- und Gästeshow. In der Pacific Lounge darf die Crew zum Dank heute Party feiern und Spaß haben. Wir tanzen 3 h ausgelassen. Alle haben Spaß - vom Restaurant bis zur Wäscherei. Die Crew hat als Danke schön Preise verlost bekommen. Ein gelungenes Fest. Heute stellen wir die Uhr wieder 1 h zurück.
Freitag, 04.09.
Seetag
Wetter - naja, Seegang wieder o.k. An Bord wird Einiges zur Belustigung geboten, wie z.B. Vorträge über Island, Encaustik (Malen mit einem Bügeleisen), Handtuchfalten, Chor, Bingo, Karten spielen, Walk a Mile, Bauch Beine Po und natürlich Essen …. Abends ist Gala angesagt und eine geniale Show: Alice im Wunderland, Lieder mit Schallplattenspieler und Schwarzlicht, tolle Lichteffekte.
Samstag, 05.09.
Reykjavik
Nachdem wir Grönland wetterbedingt früher verlassen mussten haben wir dafür Reykjavik gewonnen. Um 12.30 Uhr gehen wir pünktlich nach dem Anlegen von Bord. Da die Shuttlebusse erst um 13.00 Uhr fahren, nehmen wir uns zu siebt ein Taxi und fahren für 30 € zur Kathedrale Hallgrimskirkja. Die Kirche steht im Zentrum der Stadt und sieht durch Ihre Zacken von außen sehr charakteristisch aus. Innen ist sie schlicht.
Von dort aus empfiehlt es sich die Regenbogenstraße, gekennzeichnet durch ein blaues Fahrrad, gen Fußgängerzone zu laufen. Die Langavegur ist eine schrille, bunte Fußgängerzone. Es gibt einige nette kleine Lädchen und die Souvenirshops sind gefüllt mit den lustigen Papageitauchern. 5 Exemplare habe ich gezählt als Symbol für eine Souvenirkette in Menschengröße. Sogar einen Zebraladen mit Zebrasäulen finde ich - eine Drogerie namens Zebra. Natürlich locken auch große Eisbären vor einigen Läden die Passanten in die Geschäfte. Es gibt außerdem viel Designer Schnick Schnack. Nachdem ich erst rechts rum gelaufen bin, gehe ich die Langavegur wieder zurück gen Rathaus. Der Abfahrtsort für den Shuttlebus ist die sogenannte Harpa - die Oper. Im Erdgeschoss sind ein paar Läden, falls man noch Zeit hat, Toiletten sind im Untergeschoss und architektonisch ist der Innenraum sowieso ein Foto wert. Dort im Hafengebiet gibt es (falls Schlechtwetter ist …) noch ein sehenswertes Walmuseum. Auch lohnt sich ein Besuch der Perle, ein Aussichtsturm, der richtig Geld kostet, und Läden. Wer schon in Reykjavik war, habe ich als Tipp bekommen, soll mit der Buslinie 1 nach Fafnarfjörun fahren. Das ist ca. 30 min südlich von der City. Wer noch gar nicht in Island war, der sollte auf jeden Fall den Golden Circle Ausflug (eine Ringstraße) machen - ca. 6 h, Minimum: Strokkur Geysir, der regelmäßig alle 5 - 10 min eine Wasserfontäne spukt, Gullfoss Wasserfall und das Gebiet um Pingvellir, wo die beiden Kontinentalplatten aufeinander treffen. Ich fahre um 17.30 Uhr mit dem Shuttlebus an der Sun Voyager Sculpture vorbei zum Schiff zurück. Der weg am Meer entlang lohnt wirklich nicht, egal welcher Liegeplatz, er zieht sich elendig hin.
Ein Steak in der Bodega Bar rundet unseren Abend ab.
Sonntag, 06.09.
Reykjavik - Tag 2
Cornelia und ich haben, da wir den Golden Circle schon kennen, das Gletscherabenteuer von 07.40 - 17.00 Uhr gebucht. Der Bus bringt uns zunächst durch einen Tunnel unter den Fjord durch den Hvalfordur zu den Heißwasserquellen Deildartungukver. Die Sonne scheint ab und zu durch die Wolken. Dann haben wir Aufenthalt am Wasserfall Hvaurfossar. Hier sprudelt das Wasser aus allen Ebenen durch Lavasteine und es ist schön grün drum herum. Eine sehr interessante Landschaftsfahrt führt uns zum Gletscher Langjoküll. Er ist umgeben von schwarzer Lava, Bergen mit Schneefeldern und Kieswüste. Durch die Lava toller Schwarzweißkontrast. Spezielle Fahrzeuge bringen uns etwas höher auf den Gletscher. Überall Eis und davor schwarze Berge. Im Gletscher sieht man auch die Asche vom berühmten Ausbruch des Eyjafjallajökull 2010.
Dann fahren wir durch die Kieswüste Kaldidakur zum Nationalpark Thingvellir. Dieser gehört seit 2004 zum UNESCO Weltkulturerbe und ist ein historisches Denkmal der isländischen Nation. Hier tagte das isländische Parlament. Die Zone ist ein Teil des nordatlantischen Rückens. Hier werden die nordamerikanische und die eurasische Kontinentalplatten getrennt. Eine sehr beeindruckende Landschaft aus bizarren Steinen und grünen Moosen und Flechten. In der Schlucht kann man gut wandern, auch ein schönes Infozentrum ist dort. Über die Hochheide Mosfellsheidi geht es vorbei an Wiesen mit Schafen, Pferden und Kühen zurück zum Schiff. Besonders die Islandpferde sind nett anzuschauen.
Heute Abend werden wir mit leckerer Erdbeerkaltschale verwöhnt (mein persönlicher Favorit). Den Abschluss bildet eine Musicalmelodiendarbietung von Lanie Sumaling. Großartig!
Montag, 07.09.
Krabben puhlen am Pooldeck lockt die Gäste ins Freie. Wir dürfen außerdem einen kurzen Blick in die Küche werfen. Es gibt ein Eisbuffet am Heck des Schiffes ... viele Figuren aus Eis geschnitzt und ein kaltes Buffet auf Deck 4. Ein Wahnsinn, dahinter geht die Sonne unter. Mein Highlight abends: Mangobananenkaltschale. Und dann die Crewshow "Tanz der Vampire", eine super Playbackshow. Franky in der Hauptrolle. 1 h Unterhaltung und Spaß pur!
Dienstag, 08.09.
Thorshavn, Faröer Inseln
Von 06.00 - 14.00 Uhr liegen wir in der Hauptstadt der sogenannten "Schafsinseln". Von den 18 Inseln suchen wir uns die Flughafeninsel Vagga aus. Wir fahren durch Thorshavn und fotografieren die 12.000 Einwohner umfassende City von oben. Insgesamt leben wohl ca. 50.000 Einwohner hier und 4 x mehr Schafe. Wir fahren durch die sehenswerte Hochebene mit Blick auf Fjorde und Wasserfälle, durch einen gigantischen Tunnel nach Vagga. Wir passieren den Flughafen und fahren bis ans Ende der Insel zum Wasserfall im Ort Gasadaleleia. Spektakuläre Felsnadeln ragen aus dem Meer. Wir wandern durch den pittoresken Ort und genießen die Natur, Schafe und Gänse. Ein Spaziergang durch den Ort lohnt und rundet den Tag ab.
Zur Ausfahrt gibt es Räucherfisch und Wiener Kaffeehaus zur Kaffeestunde.
Mittwoch, 09.09.
Endspurt!